Die Lok ist zwar nicht betriebsfähig (dies scheitert an den immensen Kosten die eine Inbetriebnahme verursachen würde), präsentiert sich aber in einem äußerlich einwandfrei konserviertem Zustand. Das rollfähige Exponat wird immer wieder bei Veranstaltungen des MuEC auf der Drehscheibe der Öffentlichkeit gezeigt, bestaunt und fotografiert.
Die Lokomotive verbrachte ihr mittlerweile fast 80 Jahre langes "Leben" nahezu ausschließlich in Nordbayern (bis auf ein kurzes Intermezzo beim Lokomotiv-Versuchsamt Grunewald (LVA) und gehörte seit dem 01. Januar 1930 ununterbrochen der Direktion Nürnberg an, was auch durch die Auflösungen der RBD Würzburg und der BD Regensburg bedingt war, bei denen die Heimatbetriebswerke der Lok an Nürnberg fielen.
Als eine der ersten 64er wurde die Nr. 019 an die DRG ausgeliefert und beim LVA Berlin-Grunewald in mehreren Versuchsfahrten erprobt. Die Vergleichsfahrt vom 07.05.1928 mit der preußischen T12 74 1098 ist im Jahr 1931 sogar in einem Bericht an das Reichsbahn-Zentralamt in Berlin erwähnt worden (veröffentlicht in "Melcher, Peter: Die Baureihe 64 - Der legendäre Bubikopf, EK-Verlag, Freiburg 1987, S. 41 - 44").
Nach dem Ausscheiden aus dem Betriebsdienst der DB wurde die Lok als ein mögliches Denkmal für die Stadt Weiden vorgesehen. Nach der Zerschlagung dieser Pläne, der Übernahme in den Museumsbestand des MuEC und der Überführung der Lok im Schlepp einer Diesellok 211 (frühere Baureihe V 100) über Marktredwitz, Holenbrunn und Thiersheim nach Selb begann 1979 die Restaurierung von 64 019, die in ehrenamtlicher Tätigkeit in der Freizeit der Vereinsmitglieder geschah.
Nach Abschluß der letzten Feinarbeiten konnte die Lok 1989 erstmals in strahlender Neulackierung mit klassisch schwarzem Kessel und rotem Fahrwerk der Öffentlichkeit präsentiert werden. Seitdem ist 64 019 im Lokschuppen Selb Stadt abgestellt und wartet auf eine mögliche betriebsfähige Reparatur und ein zweites Leben.
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